Der Künstler
Episch und lyrisch
Nikolay Leschenko zu lauschen, ist ein Genuss. Instinktiv spürt man: Hier spielt kein Handwerker, sondern ein Künstler, der Noten zum Leben erweckt und tanzen lässt, ein Mann mit zwei Geliebten: der Geige und dem Klavier.
Solisten wie Nikolay sind weltweit eine Rarität. Auf der Violine wie auf dem Flügel brilliert er gleichermaßen virtuos wie einfühlsam.
„Das Klavier“, sagt er, „ist ein episches Instrument. Man kann unglaublich viel mit dieser begrenzten Zahl von Tasten ausdrücken. Sie sind wie Buchstaben, mit denen Dostojewski oder Aitmatow wunderbare Werke geschaffen haben. Die Violine ist das lyrische Gegenstück. In ihrem Gesang spricht das Geheimnisvolle zu uns, das Märchen, die Mystik. Beide Instrumente zu spielen vereint diese beiden Seelen in meiner Brust.“
Die folgenschwere Entscheidung, beide Instrumente parallel als Hauptinstrumente zu spielen, fiel, als er 14 Jahre alt war. Die Frage seiner Eltern: „Mit welchem der beiden Instrumente möchtest du weitermachen?“ war für Nikolay nicht zu beantworten. Undenkbar, das Klavier zugunsten der Geige oder die Geige zugunsten des Klaviers aufzugeben. „Ich liebte sie doch beide“, sagt er und entschied sich für beide – bis heute. Eine Entscheidung mit Konsequenzen: drei bis vier Stunden Üben pro Instrument täglich – da blieb keine Zeit für die Mädchen.
Von Russland nach Deutschland
Nikolay Leschenko wurde in einer Familie von Berufsmusikern in der russischen Stadt Astrachan geboren – übrigens am selben Tag wie Robert Schumann. Mit sechs Jahren bekam er seinen ersten Musikunterricht in Klavier und Violine von seinen Eltern. Ein halbes Jahr später gab er sein erstes Familienkonzert.
Nach dem Besuch der Musikfachschule M. Musorgskij studierte er von 2002 bis 2006 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Astrachan an der Wolga. Während dieser Zeit war er auch von der Rostropowitsch-, Obeliyan- und Yamaha-Stiftung nominiert. Nach dem Geigen- und Klavier-Abschluss an der Staatlichen Hochschule überzeugte sich Professor Grigory Zhislin von seinen herausragenden Fähigkeiten und lud ihn zum Masterstudium an der Hochschule für Musik in Würzburg ein, wo Nikolay Leschenko ein Doppelstudium mit Geige und Klavier, beide wiederum im Hauptfach, absolvierte; im Klavierspiel machte er die Meisterklasse bei Professor Bernd Glemser, in Geige bei Professor Grigory Zhislin, der zusätzlich am Royal College of Music in London lehrt. Seit 2010 ergänzt Nikolay zusätzlich seine Kenntnisse der Barockvioline bei Prof. Dr. Pauline Nobes.
Professionell
Nikolay Leschenko gewann zahlreiche internationale Auszeichnungen, wie beispielsweise:
- den 4. Preis bei der International Piano Competition 2009 in Velden am Wörthersee, Österreich
- den Sonderpreis für die beste Chopin-Etüde beim Third International Piano Competition
2009 in Nauen - den e.on-Kulturpreis Bayern 2010 für besondere Leistungen in der Violine (Nachwuchs-Kategorie)
- den zweiten Preis beim Steinway-Wettbewerb in München im Jahr 2012
Die Liste der renommierten Festivals, an denen Nikolay Leschenko teilnahm, beinhaltet:
- Open Air Sommerklassik in Kulturbraurei Berlin 2010
- Dialog der Tasten gewidmet 200 Jahre Liste Würzburg 2011
- Hommage a Mauricio Kagel bei Festival für hinterhältige Musik Saarbrücken 2011
- und andere.
Der junge Musiker ist Dozent für Klavier an der Hochschule für Musik Würzburg.
Erfolge im Rahmen internationaler Wettbewerbe bestärkten Nikolay Leschenko auf seinem Weg zum Ausnahmekünstler: Internationaler Klavierwettbewerb in Velden am Wörthersee in Österreich, Internationaler Klavierwettbewerb „Havelländische Musikfestspiele“ in Nauen, Internationale „Franz Liszt“ Wettbewerbe in Grottamare (Italien). Der Bayerischen Kulturpreis 2010 stellt einen weiteren Erfolg des jungen Musikers dar. Im März 2012 gewann er den Steinway-Wettbewerb in Würzburg.
Festivals, bei denen Nikolay Leschenko konzertiert: Open Air Sommerklassik in der Kulturbrauerei Berlin; Virtuosi Festival, Recive; Kammermusik im historischen Saal des Rathauses Speyer; Hommage a Mauricio Kagel bei Festival für hinterhältige Musik in Saarbrücken; Tage für neue Musik Darmstadt; „2 Days 2 Nights“ Festival für zeitgenössische Musik in Odessa, Ukraine.
Zur persönlichen Vervollkommung studiert Nikolay Leschenko Violine bei Kirill Troussov und Klavier bei Boris Petrushansky.